Besteigung des Mt. Fuji

allgem. Informationen

 

Gleich bei meinem ersten Besuch in Japan im Juli 2000, hatte mein Kollege die Idee "Man könnte doch mal auf den Mt. Fuji kletter". Da sich auch noch einige andere Leute dafür interessierten, machten wir uns also am 22.Juli 2000 zu fünft auf den Weg. Auf Grund einiger logistischer Probleme mussten 2 mit dem Bus fahren und die 3 anderen (mich eingeschlossen) mit dem Zug. Unser Ziel war es, gegen 22:00 Uhr an der Kawaguchi-ko 5th Station (rd. 2305m) loszulaufen, und pünktlich zum Sonnenaufgang um 4:00 Uhr oben zu sein (Gipfel 3776m) - das empfehlen jedenfalls diverse Webseiten und Reiseführer und veranschlagen 6 Stunden die den Aufstieg und 3 Stunden für den Abstieg.

Unterwegs konnten wir schon gelegentlich einen Blick auf Mt. Fuji werfen. Hier sieht er noch recht harmlos aus.

Mt. Fuji vom Bahnhof aus

(wer hat eigentlich das hässliche Haus links da hingebaut?!)

 

Gegen 22:00 Uhr waren dann auch alle angekommen und wir liefen los.

5th Station (bei Tage) (Achtung: hier gibt es keine Mülleimer - aber Automaten)

und los geht's

 

Seltsamerweise ging es am Anfang leicht bergab - leider nicht sehr lange. Die erste Stunde tasteten wir uns mit unseren Taschenlampe entlang und kamen dabei ganz gut vorwärts. Aber dann stiessen wir auf die restliche Meute die auch hoch wollt - dann ging es nur noch mit Stop-and-Go weiter (3Schritte gehen ... 3min Pause ... 3Schritte gehen ... 3min Pause) - eigentlich sind Menschenmassen in Japan ja nichts besonderes, aber hier hatten wir sie wirklich nicht erwartet. Zum Glück war es nur kalt und nicht nass - so war das Warten nicht allzu unangenehm. Aber der feine Lavastaub, der ständig durch die Windböen aufgewirbelt wurde, konnte einen schon ganz schon nerven. Ausserdem wird man irgendwann müde - das lässt aber mit der Zeit nach.

Falls man doch mal ein kurze oder längere Pause braucht, kann man an den kleinen Stationen die sich entlang des Aufstieges verteilt sind, gegen einen kleinen Obolus essen, trinken und schlafen - oder sich Brandmarken auf seinen Wanderstock brennen lassen (es ist interessant zu sehen, wie die CocaCola teurer wird je höher man kommt). Falls ihr Nachts hochgeht und nach oben seht und dort Licht, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine dieser Stationen und nicht der Gipfel.

Wenn man bei Station 5 losläuft und ganz oben ist Station 10 dürften ja nur 4 Stationen dazwischen liegen - aber nicht's is'. Es gibt noch Station 81, 8b, 9a, 9b, 9c - oder so ähnlich - also nicht aufgeben, irgendwann kommt ihr schon oben an.

Leider hat es nur einer von uns geschafft, rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein - ich war es nicht. Aber da die Aufstiegsroute auf der Ostseite des Berges ist, kann man den Sonnenaufgang trotzdem sehen. Nur das es dann noch langsamer vorwärts ging, weil alle stehen blieben und Fotos machten.

 

(p) Jing

(p) Jing

 

Irgendwann dann gegen 6:00Uhr oder so kam ich dann doch oben an - genauso wie der Rest der Leute.

der Eingang zum Gipfel

endlich oben - wie ein paar andere auch

der Krater - nicht besonders beeindruckend oder?

 

falls jemand mal Langeweile haben sollte, kann er mal die Leute zählen (p) Jing

 

 

Auf dem Gipfel hat es allerdings keiner sehr lange ausgehalten, da es hier sehr stürmisch und kalt war. Wer Lust hat kann ja einmal um den Krater herum laufen (ungefähr eine Stunde) - wir hatten keine Lust dazu.

Also - schnell wieder nach unten...

rechts geht's hoch - und links wieder runter

jetzt weiss ich endlich, wozu die Japaner den Mudschutz brauchen - hier ist er wirklich angebracht

Toiletten sind auch auf dem Mt. Fuji heiß begehrt

 

Die Aussicht am Tage ist wirklich beeindruckend - wenn man das GLück hat, dass die Wolken höher sind als der Berg.

 

 

... und von unten sieht Mt. Fuji richtig schön aus - nichts zu sehen von Staub und Menschenmassen.

 

 

Zum Schluss noch ein kleiner Spruch: "Einmal im Leben muss man den Mt. Fuji bestiegen haben, zum zweiten Mal tut's nur ein Narr"

 

allgemeine Informationen

Die officielle "Mt. Fuji Besteigungssaison" ist vom 1. Juli bis zum 31. August, weil dann garantiert kein Schnee liegt. Das heißt aber auch, das es in der Zeit recht voll ist. Prinzipiell kann man zu jeder Zeit hoch gehen. Ausserhalb der Saison fahren die Busse seltener und es sind nicht alle Berghütten geöffnet. Immer Winter sollten es aber nur sehr erfahrene Bergsteiger versuchen.

 

 

Folgende Stationen eignen sich als Startpunkt für die Gipfelerstürmung:

  • Kawaguchi-ko 5th Station (2305m)
  • am besten geeignet, wenn man von Tokyo kommt
  • theoretisch rd. 5-6 Stunden bis zum Gipfel (je nach dem wieviele Leute noch hoch wollen)

zu erreichen:

  1. mit Bus - vom Shinjuku-Busterminal (rd. 2,5h , 2600Yen)
  2. mit Zug - Chuo-Line bis Otsuki -> Fuji Kyuoko line nach Kawakuchi-ko -> mit Bus zur Kawaguchi-ko 5th Station (Bus-Terminal ist in Kawaguchi-ko direkt am Bahnhof, Fahrkarten gibt's vor dem Bahnhofgebäude; falls man noch was einkaufen will - wenn man die Hauptstrasse nach links runterläuft findet man dort einen Conviniens Stor (7eleven glaub ich))
  • Yoshida
  • niedriger als Kawaguchi-ko
  • größtenteils selbe Route wie die Kawaguchi-ko Route
  • Subashiri-5th Station (1980m)
  • ab 8th Station selbe Route wie von Kawaguchi-ko aus
  • Gotemba 5th Station (1440m)
  • theor. 7-8 Stunden bis zum Gipfel
  • Fujinomiya/Mishima 5th Station (2380m)
  • gut geeignet wenn man von Westen her kommt

 

Ein paar Sachen die man unbedingt mitnehmen sollte:

 

... aber auch nicht zu viel mit nehmen - man muss alles mit hochschleppen - und einen Teil auch wieder runter.

 

 

Hier geht's zum Übersichtskarte zurück.